Erd- und Himmelsglobus

St. Gallener Globus

Der St. Galler Globus ist ein einzigartiger Erd- und Himmelsglobus aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und zählt zu den bedeutendsten kulturhistorischen Objekten der Schweiz.

Ursprünglich für den Mecklenburger Hof in Schwerin geschaffen wurde er jedoch bereits 20 Jahre nach Fertigstellung nach St. Gallen verkauft. Mit einem Durchmesser von 121 cm gehört er zu den größten erhaltenen Globen seiner Zeit. Die 70 kg schwere Kugel besteht aus Holz, Papiermaché und einer bemalten Kreideschicht. Die hölzerne Tragekonstruktion ist mit Porträts antiker und mittelalterlicher Naturwissenschaftler verziert. In den umfassenden Ringen sind diverse geografische Messgrößen verzeichnet. Die ursprüngliche Drehmechanik ist nur teilweise erhalten und nicht mehr funktionstüchtig.

Außergewöhnlich ist die für Größe und Alter einzigartige Kombination eines Erd- mit einem Himmelsglobus: Sternbilder, Meeresgottheiten und Fabelwesen schmücken die Oberfläche, vor allem in damals noch wenig erforschten Weltregionen. Das Original befindet sich im Landesmuseum Zürich, eine Replikat steht in der Stiftsbibliothek St. Gallen. Seit 2022 gibt es auch eine sehenswerte Online-Version des Globus.

Quelle: Wikipedia

3D-Druck als verkleinertes Modell

Fotos Globus: Christiane Schmid, Zentralbibliothek Zürich

Funktionsfähiges 3D-Modell macht Geschichte erlebbar!

Von der Zentralbibliothek Zürich wurde 2025 ein 3D-Druck des St. Galler Globus im Maßstab 1:4,7 in Auftrag gegeben um ihn als Ausstellungsobjekt szenografisch in Szene setzen zu können.

Von der digitalen Modellierung bis zur finalen Montage vereint dieses Projekt modernste Technologie mit höchster Präzision im Umgang mit historischen Originalen. Die Globuskugel wurde im PolyJet 3D-Druckverfahten aus 16 Einzelteilen gefertigt, geschliffen und lackiert, um dem Original so nah wie möglich zu kommen. Das Replikat ist vollständig funktionsfähig.

Die größten Herausforderungen beim 3D-Druck bestanden darin, das Gewicht des Globus sowohl aus Kosten- als auch aus Stabilitätsgründen so gering wie möglich zu halten. Da der Globus in 16 Segmenten gedruckt und anschließend nahtlos zusammengefügt werden sollte war eine weitere Herausforderung eine optimale Texturierung über die einzelnen Segmente. Dank der umfangreichen Erfahrung unserer 3D-Druckexperten aus zahlreichen ähnlichen Projekten konnten diese Anforderungen problemlos umgesetzt werden.

Replikat mit funktionierender Mechanik

Finish

Das Zusammensetzen der einzelnen Elemente zu einem Globus, d.h. die fachkundige Montage erfolgte durch Ikonaut GmbH.

Zuerst wurden die 16 Segmente der Globuskugel zusammengefügt und mit einem Epoxyharz??? verklebt. Anschließend wurden die Oberflächen aller Komponenten geschliffen. Zum Abschluss wurden die Bauteile mit halbmattem Lack überzogen und sämtliche Elemente final zum kompletten Replikat montiert.

Projektdaten
  • Auftraggeber: Zentralbibliothek Zürich
  • 3D-Druck: PolyJet 3D-Drucker Stratasys J850
  • Maßstab: 1:4,7
  • Schichtstärke 0,028 mm
  • Druckmodus: matt
  • Druckmaterial: PolyJet Vero-Familie
  • Montage: Ikonaut GmbH, Brugg